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Gegnervorstellung: SG Dynamo Dresden

22. August 2018 | Kategorie: FCH News

Am kommenden Sonntag, 26. August, steht für unsere Mannschaft um 13:30 Uhr die Auswärtspartie bei der SG Dynamo Dresden auf dem Programm. Zunächst mit einem 1:0-Heimsieg gegen den MSV Duisburg sowie einer darauffolgenden 1:2-Auswärtsniederlage bei Arminia Bielefeld in die Zweitligaspielzeit 2018/19 gestartet, schied die Mannschaft von Trainer Uwe Neuhaus am vergangenen Wochenende gegen den Regionalligisten SV Rödinghausen im DFB-Pokal aus. Vor unserem neunten Aufeinandertreffen mit den Sachsen haben wir uns den letztjährigen Tabellenvierzehnten im Detail angesehen.

Historie
Hinter der SG Dynamo Dresden, wie sie heute besteht, liegt eine lange und traditionsreiche Vergangenheit. Bereits 1874 brachten englische Arbeitsimmigranten den Fußball in die sächsische Landeshauptstadt. Doch bis zur Gründung am 12. April 1953 kämpfte „Fußball-Dresden“ mit Sowjetischen Militäradministrationen, die zahlreiche Fußballklubs auflösten. Erst 1948/49 wurden im Osten Deutschlands das erste Mal wieder Landesmeisterschaften ausgetragen.

Knapp drei Monate nach der Gründung im Jahr 1953 konnte die SG Dynamo Dresden den ersten DDR-Meistertitel feiern. Kurz darauf der erste Niedergang mit Dresden. Im November 1954 wird die erfolgreiche Mannschaft des SG Dynamo Dresden zum SC Dynamo Berlin delegiert. Dresden hatte damit über Nacht keine Erstliga-Mannschaft mehr, musste sich mit Reservespielern aushelfen und stieg unmittelbar danach ab. Als die Sachsen 1956 in die viertklassige Bezirksliga abrutschten, war die Spielgemeinschaft bereits drei Jahre nach der Gründung am Tiefpunkt. Doch in den 1960er Jahren folgte die Rückkehr ins Oberhaus. Zwar immer wieder im Rahmen des Fahrstuhlprinzips, doch Dynamo hatte sich längst als bedeutendster Klub der Region etabliert und wurde zum Fußball-Leistungszentrum des Bezirkes.

Die 70er Jahre wurden zum erfolgreichsten Jahrzehnt der Vereinsgeschichte. Fünf Mal holten die Schwarz-Gelben den Meistertitel, zwei Mal den FDGB-Pokal. Auch in den darauffolgenden Jahren folgten vor allem im Pokal weitere Erfolge in Serie (1982, 1984 und 1995). Im Jahr 1989 zog die SG Dynamo Dresden nach Siegen gegen Rom und Bukarest ins Halbfinale des Europapokals ein, verlor dort aber gegen den VfB Stuttgart (0:1 und 1:1). Im gleichen Jahr ergatterte Dynamo Dresden jedoch den nächsten DDR-Meistertitel.

Die Jahre ab 1990 stehen auch für Dynamo Dresden unter dem Eindruck der politischen Wende. Der Spitzenfußball wird nach westlichem Vorbild professionalisiert. Am 1. Juni 1990 wird Dynamo Dresden als eingetragener Verein gegründet. Zwar gelang es, sich einige Jahre im Oberhaus zu halten und rutschte 1995 in die damals drittklassige Regionalliga ab, 2000 musste man erstmals seit 1957 wieder in der vierten Liga ran.

Erst 2011 gelang der SG Dynamo Dresden in der Aufstiegs-Relegation gegen VfL Osnabrück die Rückkehr in die zweite Bundesliga. Doch Ausschreitungen im Fan-Bereich überschatteten die folgenden Jahre, sogar ein Ausschluss aus dem DFB-Pokal war die Folge. Nach drei Jahren stieg die SG wieder in die 3. Liga ab. In der Saison 2015/2016 feierte Dynamo unter Uwe Neuhaus mit 78 Punkten den Wiederaufstieg ins Unterhaus.

Vergangene Saison
Zu Beginn der Saison 2017/18 schien sich Dynamo Dresden im Mittelfeld der Tabelle festzuspielen. Ohne große Probleme fand sich die SGD zum Rückrundenstart auf dem achten Tabellenplatz wieder. Das tückische daran: Mit 23 Punkten hatte Dresden nur fünf Punkte Vorsprung auf Relegationsplatz Drei – ein Sinnbild für die Ausgeglichenheit aller 18 Mannschaften der letzten Spielzeit. Die zweite Saisonhälfte startete mit drei Niederlagen in Folge und Dresden befand sich auf einmal mitten im Abstiegskampf.

Als die Schwarz-Gelben am 30. Spieltag die höchste Zweitliganiederlage der Vereinsgeschichte gegen Holstein Kiel (0:4) kassierten und somit punktgleich mit dem FC St. Pauli auf dem Relegationsplatz lagen, wurde es in Elbflorenz nochmal richtig spannend. Doch vier Punkte aus den letzten vier Spielen reichte dem heimschwächsten Team der Liga letztlich doch, die Saison als Tabellenvierzehnter zu beenden.

Personelle Veränderungen in der Sommerpause 2018
Insgesamt neun Abgängen stehen bislang zehn Neuzugänge gegenüber, mit denen sich die Sachsen für die Spielzeit 2018/19 verstärkt haben. Der kostspieligste Transfer war der des 23-jährigen Baris Atik von der TSG 1899 Hoffenheim. In der vergangenen Spielzeit noch an den 1. FC Kaiserslautern sowie den den SV Darmstadt 98 ausgeliehen, wechselte der "Wunschspieler für das offensive Mittelfeld" für etwa 600.000 (Quelle: transfermarkt.de) an die Elbe und unterschrieb einen Vertrag bis 2022.

Außerdem schnüren seit Saisonbeginn der ehemalige Bundesligaprofi Patrick Ebert, der zuvor beim FC Ingolstadt 04 unter Vertrag stand, und der Schwede Linus Wahlquist (zuvor IFK Norrköpping) die Fußballschuhe für die Dresdner. Weitere Neuzugänge im Kader von Trainer Uwe Neuhaus sind Jannis Nikolaou (Würzburger Kickers), Dario Dumic (FC Utrecht), Tim Boss (Fortuna Köln) sowie Brian Hamalainen (Zulte Waregem). Aus dem eigenen Nachwuchs in den Profikader aufgerückt sind Marius Hauptmann und Osman Atilgan. Justin Löwe (vorher FCO Neugersdorf) sowie Marc Wachs (VfL Osnabrück) kehrten im Sommer nach ihren Ausleihen zurück - zweitgenannter schloss sich unmittelbar danach ablösefrei dem Drittligisten SV Wehen Wiesbaden an.

Den Verein im Sommer verlassen haben neben Niklas Hauptmann (1. FC Köln) und Pascal Testroet (FC Erzgebirge Aue) zu zwei Ligakonkurrenten noch drei weitere Akteure ablösefrei: Manuel Konrad (KFC Uerdingen), Andreas Lambertz (Fortuna Düsseldorf II) sowie Fabian Müller (Chemnitzer FC). Mittelstürmer Peniel Mlapa wurde in die niederländische Eredivisie zu VVV-Venlo verliehen, die drei selbst geliehenen Spieler Martin Schwäbe (TSG 1899 Hoffenheim), Marcel Franke (Norwich City) sowie Paul Seguin (VfL Wolfsburg) kehrten zu ihren Vereinen zurück.

Bisherige Duelle mit dem FCH
Dynamo Dresden und der 1. FC Heidenheim 1846 trafen bereits achtmal in Duellen der 3. Liga und 2. Bundesliga aufeinander. Viermal entschieden die Sachsen die Begegnung mit Frank Schmidts Team für sich. Zweimal wurde die Punkte geteilt und weitere zweimal siegte der FCH. Die beiden Aufeinandertreffen in der vergangenen Spielzeit gewannen die Dresdner mit 2:0 auf dem Schlossberg und 3:2 zuhause.



Stadion

Das Dresdner DDV-Stadion wurde am 6. Mai 1923 als „Dresdner Kampfbahn“ mit einer Kapazität von rund 24.000 Plätzen eingeweiht. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das schwer zerstörte Gelände wieder aufgebaut und am 23. September 1951 unter dem Namen Rudolf-Harbig-Stadion neu eingeweiht. 2006 fasste der Stadtrat Dresden den Beschluss, auf dem Gelände ein neues Stadion zu errichten, das am 15. September 2009 eröffnet wurde und 2010 in Glücksgas Stadion umbenannt wurde. Ehe das Stadion 2016 seinen heutigen Namen erhielt, wurde es zwischenzeitlich zwei Jahre lang „Stadion Dresden“ genannt.