Nach dem historischen Einzug des 1. FC Heidenheim 1846 in die Relegation, trotz der Niederlage in Bielefeld, haben sich der FCH Vorstandsvorsitzende Holger Sanwald, FCH Cheftrainer Frank Schmidt sowie die Spieler Marc Schnatterer, Kevin Müller und Konstantin Kerschbaumer zur Situation geäußert.
Holger Sanwald:
„Tausend Dank an unsere Freunde nach Sandhausen. Was sie heute gegen den HSV geleistet haben, verdient größten Respekt. Wir haben letztes Jahr am letzten Spieltag gegen Ingolstadt gewonnen und so Sandhausen etwas mitgeholfen, die Klasse zu sichern – daher hatten wir schon Hoffnung auf ihre Hilfe. Aber, dass sie es so gut machen – da lacht mein Sportlerherz. Großes Kompliment und nochmal tausend Dank! Wir haben heute kein gutes Spiel gemacht, aber stehen trotzdem in der Relegation, das ist einmalig! Wenn wir aber so spielen wie heute, dann müssen wir gegen Bremen gar nicht antreten. Wir hatten einen Plan heute, aber der ging überhaupt nicht auf. Wir wussten, dass es schwer wird und Bielefeld hatte viel Selbstvertrauen. Aber gegen Bremen werden das neue Spiele, das ist eine ganz andere Situation. Wir haken das heutige Spiel ab und wollen es gegen Bremen besser machen.“
Frank Schmidt:
„Wir haben heute zu spüren bekommen, warum Arminia verdienter Meister ist. In den ersten Minuten dachte ich noch, unser Plan könnte aufgehen. Aber mit dem 1:0 und vor allem dem schnellen 2:0 war unser Plan dahin. Wir hätten noch mehr Risiko gehen müssen als wir ohnehin schon gegangen sind. Wir hatten sogar noch Glück, dass es nach unseren gravierenden Ballverlusten dann durch Voglsammer und Klos nicht noch vor der Halbzeit 3:0 und 4:0 steht. Wir haben uns das zwar anders vorgestellt, aber dann ging unser Blick natürlich nach Hamburg. Wir mussten wissen, wie es dort stand, weil uns unter Umständen ein Unentschieden gereicht hätte. Symptomatisch für unser Spiel war das 3:0: Wir verlieren den Ball, laufen in den Konter und Arminia spielt es perfekt aus. Dann war das Spiel praktisch vorbei. Es gab nur noch die Möglichkeit, auf dem 3. Platz zu landen, wenn Sandhausen gegen den HSV gewinnt. Da möchte ich mich herzlich bedanken. Das hat uns mit ermöglicht, dass wir am Ende Dritter sind. Natürlich stellt man sich, bevor man in die Relegation geht, so ein letztes Spiel in der regulären Saison ganz anders vor. Deswegen gibt es zwei Sichtweisen heute: Wir haben heute verdient 3:0 verloren und waren chancenlos. Deshalb könnte es schwierig sein, Argumente für die Relegation zu haben. Aber wir alle und ich machen es anders: Das heute war der 34. Spieltag beim Tabellenführer. Unsere 55 Punkte haben wir uns über die gesamte Saison verdient. Daran sollten wir uns hochziehen. Vielleicht war es nicht verkehrt, vor dem Neuland Relegation zur Bundesliga, wenn die Uhren auf Null gestellt werden, richtig einen ‚auf den Sack zu bekommen‘. Das ist heute passiert, aber da braucht sich keiner grämen. Das lag am Gegner und wir haben aufgezeigt bekommen, was wir besser machen müssen. Wir freuen uns und sind stolz, dass es uns gelungen ist, nach den vielen Wechseln im Offensivbereich im letzten Sommer, wieder die gleiche Anzahl an Punkten zu sammeln wie letztes Jahr. Das berechtigt in diesem Jahr zur Relegation. Das ist außergewöhnlich für uns. Aber natürlich gehen wir nicht in diese Spiele, um zu schauen, was passiert. Wir wollen die Sensation und werden alles dafür probieren. Wir wissen, auch aus dem Pokal, dass das gegen spielstarke Bremer extrem schwierig wird. Aber die Spiele müssen auch erst einmal gespielt werden. Wir schnaufen jetzt durch und bereiten uns dann in Ruhe auf Bremen vor, um am Donnerstag ein anderes Gesicht als heute zu zeigen.“
Marc Schnatterer:
„Wir haben verdient verloren und es ist eigentlich fast unglaublich, dass, wenn du am letzten Spieltag 0:3 verlierst, es trotzdem in die Bundesliga-Relegation schaffst. Aber auch da muss man sagen, dass wir es uns meiner Meinung nach durch das Spiel gegen den HSV verdient haben. Wenn man zweimal den Hamburger SV schlägt, dann stehst du zurecht vor ihnen und spielst zurecht in der Relegation. Aber heute haben wir das nicht entschieden, denn es war ein Auftritt, den wir noch nicht so oft an den Tag gelegt haben. Es tut uns ein bisschen leid, dass wir kein besseres Ergebnis hier erzielt haben. Nichtsdestotrotz haben wir am Ende des Tages das Ziel erreicht und spielen somit am Donnerstag in Bremen.“
Kevin Müller:
„Zu Lachen haben wir heute nicht viel nach diesem klaren Ergebnis. Das haben wir uns sicherlich anders vorgestellt. Klar, das gilt es jetzt, schnell abzuschütteln, da der HSV auch verloren hat. Jetzt haben wir die Chance in zwei Endspielen, in denen alles auf Null gedreht wird. Wir werden am Donnerstag in Bremen versuchen, eine gute Vorarbeit für das Rückspiel in Heidenheim zu leisten. Darum geht es jetzt: Schnell das Spiel zu analysieren, aber sich auch schnell darauf vorzubereiten. Wir waren heute chancenlos, das muss man ehrlich sagen. Wir wurden hergespielt und man hat gesehen, dass Bielefeld zurecht Meister geworden ist. An dieser Stelle auch nochmal Glückwunsch.“
Konstantin Kerschbaumer:
„Das war kein gutes Spiel von uns. Aber Bielefeld hat auch überragend und befreit aufgespielt, ihnen ist alles gelungen. Da hat man ihre ganze Klasse gesehen, die sie schon die ganze Saison über gezeigt haben. Wir müssen das Spiel so schnell wie möglich abhaken und freuen uns riesig auf die Relegation. Das war unser Ziel. Natürlich ist die Stimmung aktuell etwas gedrückt. Aber spätestens ab morgen sind die Köpfe wieder oben und wir haben dann den Fokus voll auf Bremen.“