In einem heftigen Schlagabtausch im Kampf um den Klassenerhalt fährt der 1. FC Heidenheim 1846 am Samstagnachmittag einen ganz wichtigen Auswärtspunkt beim VfL Bochum ein. Ein Eigentor von Keven Schlotterbeck (81.) sorgte für die späte Heidenheimer Führung, die dieser später (90.) selbst zum 1:1-Endstand wieder ausglich.
Dabei musste Cheftrainer Frank Schmidt seine Startelf auf einer Position verändern. Für Adrian Beck (Sprunggelenksprobleme) rückte Kevin Sessa in die Anfangsformation. Mit jeder Menge Jetzt-erst-Recht-Mentalität und VfL-Urgestein Heiko Butscher als neuem Trainer auf der Bank machten die Bochumer Fans das Vonovia-Ruhrstadion schon vor dem Anpfiff zu einem wahren Hexenkessel. Davon angestachelt starteten die Gastgeber mit viel Entschlossenheit in die Partie. Echte Chancen entwickelten sich jedoch daraus nicht, der quirlige Takuma Asano (6.) probierte es aus der Distanz, verzog aber deutlich. In der letzten Reihe verteidigte der FCH stets aufmerksam, sodass sich die Bochumer – trotz größerer Spielanteile in der Anfangsphase – in der gefährlichen Zone stets schwertaten.
Die Rot-Blau-Weißen wiederum näherten sich vor allem über Standards von Jan Niklas-Beste dem gegnerischen Gehäuse. Deutlich näher kam diesem auf der Gegenseite aber der VfL nach gut einer halben Stunde mit der bis dato besten Möglichkeit: Felix Passlack warf den Ball lang ein, der mittig zu Kevin Stöger (32.) abgewehrt wurde. Der Österreicher legte sich die Kugel zurecht und schlenzte knapp links vorbei.
Anschließend ergriff der FCH vor der Pause dann offensiv nun deutlich mehr Initiative und erarbeitete sich durch einen Kopfball von Tim Kleindienst (40.) und Kevin Sessa (41.) aus kurzer Distanz zwei richtig gute Möglichkeiten. Nach wunderschöner Seitenverlagerung von Eren Dinkci war Jan Niklas Beste kurz darauf sogar erfolgreich, doch das vermeintliche 1:0 wurde vom Videoassistenten wegen Handspiels wieder aberkannt. Somit blieb es zur Pause noch torlos.
Wieder greift der Videoassistent ein…
Von diesem Beinahe-Rückstand zeigten sich die Bochumer aber nach der Pause keineswegs verunsichert, ganz im Gegenteil. Permanent vom Publikum nach vorne gepeitscht, rollten die wütenden Angriffe dauerhaft auf das Heidenheimer Tor zu. Takuma Asano stand dabei immer wieder im Mittelpunkt des Geschehens. Erst schoss er Mitspieler Masovic an (48.), ehe er am reaktionsschnellen Kevin Müller scheiterte (56.) und sogar in Folge eines Stöger-Freistoßes die Latte traf (61.). Zwei Minuten später jubelte der Japaner dann, dies aber zu früh. Nach Losillas Einwurf-Verlängerung verwandelte Asano (63.) den Ball zwar, wieder griff jedoch der Videoassistent ein und kassierte den Treffer. Der Grund: Losilla hatte gegen Patrick Mainka zuvor den Ellenbogen eingesetzt.
In der Folge beruhigte sich die bis dato sehr wilde Begegnung kurzzeitig etwas und der FCH konnte zunehmend mehr Spielanteile für sich gewinnen, ehe das Glück hinzukam. Eren Dinkci nahm in der 81. Minute Omar Traoré auf rechts mit, dessen Flanke wollte Bochums Keven Schlotterbeck klären, doch er schoss sich stattdessen selbst an, sodass der Ball in hohem Bogen über Manuel Rieman ins Tor flog. Auf einmal lag der FCH hier sogar mit 1:0 in Front! Der VfL brauchte ein paar Minuten, um sich von diesem Schock zu erholen, konnte ihn aber verarbeiten. Keven Schlotterbeck machte seinen Fehler für die Gastgeber wieder gut und glich in der 90. Minute per Kopf, nach einer Stöger-Ecke, noch aus.
Diesen wichtigen Punkt gab der FCH in der fünfminütigen Nachspielzeit dann nicht mehr her, hält den VfL Bochum weiter auf Abstand und kann damit nach 29 Spieltagen starke 34 Zähler auf seinem Konto verbuchen.
Nächste Woche Samstag, 20.April 2024, wartet jetzt zuhause RB Leipzig als nächster Gegner auf unsere Mannschaft. Anpfiff ist um 15:30 Uhr in der Voith-Arena.
Statistik zum Spiel
VfL Bochum: Riemann – Passlack (82. Oermann), Mašović, Schlotterbeck, Bernado - Losilla, Stöger – Bero (72. Daschner), Osterhage (83.Paciencia) – Hofmann (72. Broschinski), Asano (83. Wittek)
FCH: Müller - Traoré, Mainka, Gimber, Föhrenbach - Maloney, Schöppner, Sessa (71. Pieringer) – Dinkçi (89. Theuerkauf), Beste (89. Busch) – Kleindienst (90.+5 Thomalla)
Tore: 1:0 Schlotterbeck (81., Eigentor), 1:1 Schlotterbeck (90.)
Gelbe Karten: Passlack (35.), Bernardo (45.), Losilla (52.), Bero (58.) / Kleindienst (60.)
Schiedsrichter: Patrick Ittrich (Hamburg)
Zuschauer: 24.414 (Vonovia Ruhrstadion)