Vor der Heimpartie am kommenden Sonntag, 15. Oktober 2017, gegen den Aufsteiger Holstein Kiel sprach der FCH Cheftrainer Frank Schmidt im Pressegespräch über die zurückliegende Länderspielpause und gab einen Ausblick auf die Begegnung mit dem derzeitigen Zweitplatzierten der 2. Bundesligasaison 2017/18.
Zu Beginn gab Frank Schmidt einen Einblick in die derzeitige Personalsituation seines Kaders. Zwar sei Denis Thomalla wieder ins Mannschaftstraining zurückgekehrt, aber wohl noch keine Option für den Kader. Ein Einsatz im Benefizspiel am vergangenen Freitag, 6. Oktober, gegen die SG Sonnenhof Großaspach war ebenfalls noch zu riskant gewesen. Timo Beermann habe seine Sehnenreizung im Oberschenkel auskuriert und werde noch vor dem Spiel gegen Kiel ins Mannschaftstraining zurückkehren.
Offensivspieler John Verhoek hatte bereits in der vergangenen Woche muskuläre Probleme und konnte bislang noch nicht wieder in die Trainingseinheiten mit seinen Kollegen einsteigen. Kolja Pusch, der sich im Spiel gegen Großaspach „ein bisschen das Knie verdreht“ hatte, musste zu Beginn der laufenden Trainingswoche pausieren. Seit Dienstag sei der 24-Jährige wieder zurück auf dem Trainingsplatz. Torhüter Kevin Müller trainiert nach seinem Faserriss im Adduktorenbereich seit Beginn der laufenden Woche wieder vollständig mit der Mannschaft und wird „wenn er bis Sonntag bei 100 Prozent ist“ gegen Holstein Kiel zwischen den Pfosten stehen.
Im weiteren Verlauf blickte der 43-Jährige auf die zurückliegende Länderspielpause zurück, die mit einer umfangreichen und selbstkritischen Analyse sowie Aufarbeitung der 0:2-Heimniederlage gegen Dynamo Dresden startete. „Wir sind nicht zur Tagesordnung übergegangen, sondern haben uns intensiv mit den Elementen befasst, die für unser Spiel wichtig sind. Wir haben die erste Woche komplett durchtrainiert, um den Spielern auch zu zeigen, dass es so nicht geht und wir uns auf dem falschen Weg befinden.“
Die Trainingsschwerpunkte seien im Kraft- und Athletikbereich sowie in engen Spielformen gelegen. „Uns hat die vergangenen Jahre eine Siegermentalität ausgezeichnet, für die wir auch immer wieder von unseren Konkurrenten gelobt wurden“, analysierte Frank Schmidt und ergänzte, dass er gegen Dresden eine Verlierermentalität gesehen habe. Daran habe er nun mit seinen Spielern gearbeitet und ihnen im Training die Möglichkeit gegeben, über verschiedene Wettkampfformen Schritt für Schritt auf sich aufmerksam machen zu können. Nach dem Training in der vergangenen Woche seien zudem verschiedenen Laufeinheiten auf dem Programm gestanden.
Das Testspiel gegen Großaspach bewerte er als ein „gutes und intensives“ Spiel, dass schlussendlich mit 4:1 Toren gewonnen wurde. Im Vorlauf der nun anstehenden Partie gegen Holstein Kiel legte Frank Schmidt den Schwerpunkt auf das Pressingverhalten seiner Mannschaft. „Kiel hat die meisten Tore in der Liga geschossen, da ist es wichtig, gut zu verteidigen. Im Spiel mit Ball haben wir im Bezug auf Spielaufbau, Bälle in die Tiefe und Effektivität vor dem Tor den Fokus gelegt, bevor es jetzt auf das Verhalten bei Standardsituationen geht.“ Schnelligkeit und geistige Frische seien ebenfalls elementare Komponenten für das Spiel seiner Mannschaft.
Die absolute Stärke der Kieler sieht Frank Schmidt im Offensivbereich, nicht zuletzt durch ihre „Unbekümmertheit“ sowie „Effektivität“. „Betrachtet man die neun bisherigen Partien, so muss man sagen, dass sie Spieler in absoluter Topform haben. Dominick Drexler oder Marvin Ducksch zum Beispiel, genauso wie ihre beiden Außenspieler.“ Man erkenne vor allem auch, dass die Norddeutschen weiter von ihrer Aufstiegseuphorie zehren und in jeder Partie an die maximale Leistungsgrenze gehen wollen. Natürlich komme auch Spielglück in einigen Situationen hinzu, dass sie sich durch ihre Unbekümmertheit auch verdient hätten. „Wir wissen was auf uns zukommen wird und arbeiten bis Sonntag weiter intensiv daran, das richtige Mittel gegen diesen starken Gegner zu haben“, sagte Frank Schmidt zum Abschluss seiner Gegneranalyse.
Entscheidend für seine Mannschaft, die in der laufenden Saison noch nicht zu Null gespielt hat, sei die stabile Defensive. „Das ist die Basis um in der 2. Bundesliga erfolgreich zu sein“, stellte Frank Schmidt klar und ergänzte, dass er in vielen Einzelgesprächen nochmals die Sinne seiner Spieler geschärft habe. Hierbei ging es um die generelle Bereitschaft im Zweikampfverhalten und in absolute Grenzbereiche zu gehen. Die Analyse und Aufarbeitung der Dresden-Partie betrachtete Frank Schmidt im Rückblick als Zäsur. „Die Spieler haben den Spiegel vorgehalten bekommen und können es ab jetzt wieder besser machen, dass wir vor allem wieder Punkte holen“, sagte Frank Schmidt zum Abschluss des Pressegespräches, der gemeinsam mit seiner Mannschaft gegen Kiel am kommenden Sonntag die nächste Gelegenheit nutzen will, um zählbare Erträge auf dem Rasen zu erarbeiten.