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Gegnervorschau 2018/19: SV Sandhausen – Auf bestem Weg zum gestandenen Zweitligisten

17. Juli 2018 | Kategorie: FCH News

Der FCH trifft in der kommenden Zweitligasaison auf 17 Mannschaften, die wir uns vor dem Saisonstart im Detail angesehen haben und Euch im Einzelnen vorstellen:

Der SV Sandhausen ist für die Mannschaft von Frank Schmidt alles andere als unbekannt. Der Verein aus der kleinsten Gemeinde im deutschen Profifußball hatte im weitesten Sinne auch in der vergangenen Saison nichts mit dem Abstiegskampf zu tun und hat sich in der 2. Bundesliga etabliert.

Historie
In Mitten des ersten Weltkrieges wurde der Sportverein Sandhausen ins Leben gerufen, auch wenn um das Gründungsdatum, dem 1. August 1916, aufgrund der Wehrpflicht und fehlender Spieler noch kein Fußball ausgetragen werden konnte. Erst im Jahr 1920 wurden die ersten Partien in der damaligen C-Klasse absolviert. Mit den Jahren kam auch der Erfolg. Es folgten mehrere Aufstiege, bis sich der SVS 1931 in der Gauliga, der damals höchsten Spielklasse, wiederfand. Zwar stieg man prompt wieder ab, doch der Erfolg schmeckte den Verantwortlichen des SV Sandhausen. Somit bündelte man nach dem zweiten Weltkrieg alle Kräfte, etablierte sich in der Landes- bzw. 2. Amateurliga, bevor in der Saison 1956/57 der Aufstieg in die 1. Amateurliga Nordbaden erspielt wurde.

Aus dieser Klasse wurde im Jahr 1970 die Amateuroberliga gebildet, in welcher der SVS bis 1994/95 durchgehend zu finden war - ein Rekord, der im Bereich des DFB einmalig ist. In den Spielzeiten 1977/78 und 1992/93 feierte der SV Sandhausen mit dem Gewinn der deutschen Amateurmeisterschaft seine größten Erfolge. Nachdem die Sandhäuser 1994/95 die Meisterschaft in der Oberliga Baden-Württemberg feierten, spielten sie eine Spielzeit in der im Vorjahr neu installierten dritten Liga, der Regionalliga Süd. Doch mit dem 16. Tabellenplatz ging es für die kommenden elf Jahre wieder in die Oberliga zurück. Erst im Jahr 2006/07 lebte mit dem Wiederaufstieg in die Regionalliga-Süd die Erfolgsgeschichte des SV Sandhausen wieder auf.

Der Sportverein stieg 2007/08 in die 3. Liga auf und feierte 2011/12 sogar die Drittliga-Meisterschaft. In der Premieren-Saison war das Glück dann auf Seiten der 14.000 Einwohner Gemeinde. Mit 26 Punkten und dem 17. Tabellenplatz war der sportliche Abstieg in die dritte Liga bereits beschlossene Sache. Doch nachdem dem MSV Duisburg die Lizenz für die darauffolgende Spielzeit entzogen worden war, blieb der SV Sandhausen im Unterhaus. In den vergangenen fünf Zweitligaspielzeiten etablierte sich der kleinste deutsche Profi-Club nun im Unterhaus, kam jedoch noch nicht über einen zehnten Tabellenrang hinaus. Im DFB-Pokal erreichten die Sandhausener in der Saison 2013/14 unter Trainer Alois Schwartz das Achtelfinale.

Vergangene Saison
Nach den Punkten beurteilt, hat der SV Sandhausen die beste Saison seiner Vereinsgeschichte gespielt. Der Rekord von 42 Punkten aus dem Vorjahr wurde um einen Punkt übertroffen, tabellarisch war mit dieser Ausbeute in der Spielzeit 2017/18 aber nicht mehr als der elfte Platz zu erreichen (Ein Jahr zuvor wurden die Kurpfälzer zehnter). Der erste einstellige Tabellenplatz zum Ende der Runde, lässt also nochmindestens ein weiteres Jahr auf sich warten.

Der Trainer
Nach drei Jahren verließ Alois Schwartz vor der Saison 2016/17 die Kurpfälzer Richtung Ligakonkurrent 1. FC Nürnberg. Kenan Kocak übernahm am 3. Juli 2016 den Posten des Cheftrainers. Der 36-Jährige war selbst einmal Fußballprofi, bis ihn zwei Kreuzbandrisse zum vorzeitigen Karriereende zwangen. Stationen als Spieler waren unter anderem der SV Waldhof Mannheim und SV Austria Salzburg, bis 2009 seine Karriere als Trainer begann. Nach drei Jahren beim SV Waldhof Mannheim zog es ihn im vergangenen Jahr in die kleine Gemeinde im nordwestlichen Baden-Württemberg, die er zwei Jahre hintereinander zur besten Punkteausbeute der Vereinsgeschichte führte.

Bisherige Duelle
Gegen keinen der 17 Zweitligisten spielte der FCH häufiger, als gegen den SV Sandhausen. Bereits in der Oberliga Baden-Württemberg standen sich die beiden Teams gegenüber. Achtmal teilten beide Mannschaften die Punkte (sechsmal davon in der 2. Bundesliga), dreimal siegte Sandhausen. Der 1. FC Heidenheim 1846 ging insgesamt zehnmal als Gewinner vom Platz. FCH Kapitän Marc Schnatterer traf mit drei Toren, zusammen mit Florian Niederlechner und Patrick Mayer, am häufigsten in allen zwölf Spielen.

Stadion
Aus einem Sandplatz am Rand der Gemeinde Sandhausen wurde in den letzten Jahren ein Fußballstadion mit Platz für über 15.000 Zuschauer. Das BWT-Stadion am Hardwald, das den Namen von der BWT AG und dem naheliegenden Waldareal erhält, wurde 1951 eröffnet. 1987 erhielt es seine erste überdachte Tribüne, bis es im Laufe der Zeit immer wieder an die Richtlinien der jeweiligen Ligen angepasst wurde. Der Plan, ein neues Stadion mit einer Kapazität von etwa 20.000 Plätzen zu bauen, verlief wortwörtlich im Sande. Nicht nur das Stadion, sondern auch der SV Sandhausen sind 1995 in die Geschichtsbücher eingegangen. Damals besiegte der SVS den VfB Stuttgart mit 13:12 im Elfmeterschießen und sorgte damit für das torreichste Ergebnis in der Geschichte des DFB-Pokal-Wettbewerbs.