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"Fußball ist ein Sport, der verbindet"

21. Mai 2019 | Kategorie: FCH News

Der FCH veranstaltet Trainingseinheiten für Flüchtlingskinder in der Landeserstaufnahmestelle Ellwangen.

Wenn es ums Fußballspielen und Spaß haben geht, sind alle gleich – Sprache, Alter, Herkunft oder Religion sind keine Barriere. Dies bewies der 1. FC Heidenheim 1846 in den vergangenen drei Wochen bei einem Fußballtraining in der Landeserstaufnahmestelle für Geflüchtete in Ellwangen.

Die Landeserstaufnahmestelle Ellwangen (LEA) nimmt Geflüchtete und deren Familien als Zwischenunterkunft auf. Ausgehend von der LEA werden die Erwachsenen und die Familien auf verschiedene Unterkünfte in der Bundesrepublik Deutschland verteilt oder in ihr Herkunftsland zurückverwiesen. Die in Ellwangen untergebrachten Kinder werden tagsüber von Pädagogen und ehrenamtlichen Helfern betreut.

Auf Initiative von Tony Espig, stellvertretender Leiter der FCH Fußballschule und Trainer der E1-Jugend, war der FCH für drei Trainingseinheiten auf dem alten Kasernengelände in Ellwangen zu Besuch, wo er die Kinder im Alter von vier bis einschließlich 14 Jahre einmal wöchentlich in der dortigen Sporthalle oder auf dem Sportplatz trainierte.

Bei den Trainingseinheiten vermittelte Tony Espig den Kindern aus den verschiedensten Herkunftsländern neben Spaß an Fußball und Bewegung auf spielerische Weise auch koordinatives Wissen und den Umgang mit dem Ball. Dabei spielten Fußballwissen oder bisher erlernte Fähigkeiten keine Rolle. „Bei einem Training war ein kleines Mädchen mit dabei, die nur wenige Stunden vor dem Training im Camp angekommen war“, erinnert sich Tony Espig. „Die Kleine hat nichts gesprochen und vermutlich noch nie zuvor in ihrem Leben überhaupt einen Fußball oder ein Fußballspiel gesehen. Ich habe sie dann einfach an die Hand genommen und versucht, ihr durch Körpersprache ein bisschen was zu erklären. Sie hat sofort mitgemacht und als ihre Mannschaft dann ein Tor geschossen hat, hat sie sich riesig gefreut und mitgejubelt.“

Sprache, Alter, Herkunft oder Religion sind im Fußball keine Barriere.

Keine sprachlichen Probleme

Sprachliche Barrieren habe es keine gegeben, erklärt Tony Espig: „Wir haben hauptsächlich Englisch gesprochen, natürlich unterstützt von Gestik und Mimik.“ In der dritten Trainingseinheit habe er dann versucht, leichte deutsche Worte ins Training und die Kommunikation untereinander mit einfließen zu lassen, was die Kinder dann auch direkt aufgenommen und in deren eigenen Wortschatz mit eingebaut haben. Ihm lag bei der Durchführung der Trainings insbesondere der Spaß der Kinder im Vordergrund. Besonders begeistert habe ihn die Tatsache, wie die Kinder mit wenig Aufwand sehr glücklich gemacht werden konnten und wie dankbar die Reaktionen seitens der Kinder, deren Eltern und der Betreuer waren. „Als beim letzten Training alle Kids zur Begrüßung auf mich zugestürmt sind und mich umarmt haben, war das schon etwas Besonderes für mich. So etwas gibt einem dann viel zurück und man sieht, dass man sich an der richtigen Stelle engagiert“, freut sich Tony Espig.

Durch die Trainingseinheiten mit dem FCH hatten die rund zwanzig Kinder in den vergangenen drei Wochen die Möglichkeit, sich neben der alltäglichen Kinderbetreuung gemeinsam mit ihrem Trainer Tony richtig auszutoben und gemeinsam mit ihren pädagogischen Betreuern der Kinderbetreuung und ehrenamtlichen Helfern der Erstaufnahmestelle zu einem Team zusammenzuwachsen.

 FCH Profi Marnon Busch hatte in der LEA sichtlich Spaß.

Marnon Busch: „Mir war sofort klar, dass ich unterstützen möchte“

FCH Profi Marnon Busch, der sich bereits während seiner Zeit beim SV Werder Bremen II sozial engagierte, hatte sich angeboten, den FCH bei dessen integrativen Engagement privat zu unterstützen und besuchte in der vergangenen Woche an seinem trainingsfreien Tag gemeinsam mit Tony Espig die Flüchtlingskinder in Ellwangen. „Für mich war sofort klar, dass ich den FCH bei der Aktion unterstützen möchte“, erklärt FCH Profi Marnon Busch und ergänzt: „Die Kinder haben leider in jungen Jahren bereits eine Flucht mitmachen und ihre gewohnte Umgebung und oft auch Teile ihrer Familie verlassen müssen. Deswegen muss aus meiner Sicht mit diesen Kindern gearbeitet werden.“ Hierfür seien unter anderem Werte wie Teamgeist und Fairness, welche der Fußball vermittelt, ein wichtiges Mittel.

Die Flüchtlingskinder freuten sich bereits auf den Besuch des FCH Profis. Die Betreuerinnen und Betreuer der Erstaufnahmestelle hatten den Kindern vor dem Training erzählt, wer Marnon Busch ist und ihm Videos und Bilder seiner Einsätze als Profifußballer für den FCH gezeigt. Beim Training spielte der FCH Profi dann gemeinsam mit Tony Espig, den Betreuern der LEA und den Kindern Fußball und tobte auf dem Sportplatz herum. „Fußball ist ein Sport, der Menschen verbindet. Ich hatte großen Spaß daran, gemeinsam mit den Mädels und Jungs beim Fußballspielen Spaß zu haben und zu lachen.“, freut sich Marnon Busch.

Da das Angebot des Fußballtrainings für viel Begeisterung bei den Kindern sorgte und auch die Betreuer der Erstaufnahmestelle bei deren täglicher Arbeit unterstützt hat, soll das Training künftig im Rahmen eines Projekts des FCH weitergeführt werden.

Der Fußball vermittel Teamgeist und Fairness.