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Kevin Sessa: "In Bremen hat es Klick gemacht"

16. Januar 2021 | Kategorie: FCH News

Von Mate-Tee, der Relegation und zerstörten PlayStation-Controllern – FCH Profi Kevin Sessa im Portrait.

Nach fast einem Jahr stand Kevin Sessa beim Relegationshinspiel gegen Werder Bremen im vergangenen Juli überraschend wieder in der Startelf von FCH Cheftrainer Frank Schmidt. „Ich habe das auch erst zwei Stunden vor Anpfiff erfahren und hatte überhaupt nicht damit gerechnet. Dann wusste ich aber, dass der Tag endlich gekommen war und es hat Klick im Kopf gemacht“, blickt Kevin Sessa auf sein bisheriges Karrierehighlight zurück.

Vor der Partie an der Weser war der 20-Jährige in der vergangenen Saison auf lediglich 70 Pflichtspielminuten in der 2. Bundesliga und dem DFB-Pokal gekommen. Von seinem Weg abbringen lassen hat das „Diego“, der 2017 von den Stuttgarter Kickers ins HARTMANN Nachwuchs-LeistungsZentrum des FCH gewechselt war und ein Jahr später seinen ersten Profivertrag auf dem Schlossberg unterschrieben hat, aber nicht. „Natürlich will man immer spielen. Aber die erfahreneren Spieler haben mir immer gesagt, dass meine Zeit noch kommen wird. Ich glaube, ich habe allein letzte Saison 100-mal gehört, dass ich geduldig sein muss – und das stimmte“, erklärt Diego schmunzelnd. „Sein Weg war ein etwas längerer und steinigerer. Aber wenn er konstant gute Leistungen zeigt und sich auch in seiner Persönlichkeit weiterhin positiv entwickelt, hat er immer die Möglichkeit, bei uns zu spielen – so wie zuletzt“, sagte Frank Schmidt bereits vor einigen Wochen über den in Fellbach bei Stuttgart geborenen Deutsch-Argentinier.

"Die Erfahrenen haben mir immer gesagt, dass meine Zeit noch kommt"

Folglich ging es seit seinen Einsätzen gegen Bremen im letzten halben Jahr lange bergauf für Kevin Sessa. In dieser Saison kam er bisher auf 14 Einsätze, davon zehn von Beginn an. Am ersten Spieltag gegen Eintracht Braunschweig erzielte unsere Nummer 16 gleich seinen ersten Profitreffer und gab im Saisonverlauf zudem zwei Torvorlagen. Grund genug für alle Beteiligten, den ursprünglich zum Saisonende auslaufenden Vertrag von Diego noch vor dem jüngsten Jahreswechsel bis 2024 zu verlängern. „Wir freuen uns, dass er sich als noch junger Spieler in den vergangenen Monaten bei uns so toll entwickelt hat“, kommentierte Holger Sanwald, FCH Vorstandsvorsitzender, unlängst die Vertragsverlängerung. Diego ergänzt: „Als das Angebot kam, war mir sofort klar, dass ich verlängern will. Der Verein und die Umgebung hier sind perfekt für mich. Ich werde wie bisher alles dafür tun, um mich weiterzuentwickeln und der Mannschaft bestmöglich weiterzuhelfen.“

„Aus der Aktion will ich lernen“

Am vergangenen Wochenende in Sandhausen allerdings folgte nach längerer Zeit mal wieder ein Rückschlag: Diego wollte in der 22. Spielminute als letzter Mann gegen Sandhausens Julius Biada klären, verpasste allerdings knapp den Ball und wurde mit einer Roten Karte wegen Notbremse vom Platz gestellt. „Das hat wehgetan. Es tut mir immer noch leid, dass ich die Mannschaft so früh im Stich gelassen habe. Aber aus der Aktion will ich lernen und es künftig besser machen“, so der 1,75 Meter große Mittelfeldspieler über seinen ersten Platzverweis im Profibereich, in dessen Folge er von seinen Teamkollegen aber „nur aufmunternde Worte“ zugesprochen bekam.

So unglücklich die Aktion in Sandhausen auch war, so hat sich Diegos Spielweise in den vergangenen Wochen und Monaten doch etwas gewandelt. „Man wird einfach erfahrener und reifer im Kopf. Generell stelle ich mich jetzt in den Zweikämpfen eigentlich schlauer an als früher und gehe nicht mehr nur blind dahin, wo es wehtut“, sagt der Allrounder, der sein Tempo und seine Giftigkeit als seine persönlichen Stärken betrachtet und sich dabei an seinen Vorbildern Joshua Kimmich, Arturo Vidal und Thiago Alcantara orientiert.

Laufen gehen vor der Schule

Diese Stärken hat sich Diego schon früh antrainiert – und antrainieren lassen. Papa Marcelo, der in jungen Jahren von Argentinien ins Schwabenland gekommen war, hat seinen jüngsten Sohn dabei immer unterstützt. „Mein Vater hat mich jeden Tag motiviert, mehr als andere zu machen. Zum Beispiel war ich früher schon morgens vor der Schule laufen und er hat mich auf dem Fahrrad begleitet“, erinnert sich Diego. Generell sind die Sessas eine sehr fußballbegeisterte Familie, Diegos Bruder Nicolas steht derzeit beim 1. FC Kaiserslautern in der 3. Liga unter Vertrag.

Bei Weltmeisterschaften drückt die Familie regelmäßig der argentinischen Albiceleste um Lionel Messi die Daumen. „In Fellbach gibt es viele Argentinier und wir treffen uns dann immer alle zusammen und feuern die Nationalmannschaft mit Trommeln und allem, was dazu gehört, an." Allgemein sind Diego und die Sessas sehr heimatverbunden. Traditioneller Mate-Tee, gegrillte Spezialitäten aus der Heimat und spanische Musik gehören im Elternhaus in Fellbach zur Grundausstattung.

Relegation in Bremen: "Der Tag war endlich gekommen."

„Ich habe fast immer gute Laune“

Musik spielt auch in Diegos Wohnung in Heidenheim eine große Rolle. „Ich habe fast immer gute Laune und höre gerne Musik“, erklärt der Rechtsfuß. Der lateinamerikanische Sänger Ozuna oder die Deutschrapper Kontra K und Luciano zählt er zu seinen Lieblingskünstlern. Hört er gerade mal keine Musik, schaut Diego am liebsten Anime-Serien wie Naruto oder trifft sich, in Nicht-Corona-Zeiten, mit Freunden. FIFA spielen auf der PlayStation zählt aber nicht mehr zu Diegos Hobbys. „Da werde ich aggressiv und es gehen zu viele Controller zu Bruch. Lieber spiele ich Call of Duty oder Fortnite“, verrät er lachend.

Natürlich steht für Kevin Sessa, der in der Jugend des VfB Stuttgart übrigens einst aufgrund mangelnder Körpergröße aussortiert wurde, aber der Fußball an erster Stelle. Deshalb ist der Mittelfeldspieler besonders stolz, dass er mit seinem Spitznamen Diego einen ganz besonderen hat – benannt nach der kürzlich verstorbenen argentinischen Fußballerlegende Diego Maradona. Den Spitznamen bekam Kevin Sessa übrigens erst, als er aus der Jugend zu den FCH Profis aufrückte, weil dort mit Kevin Müller, Kevin Kraus und Kevin Lankford bereits drei Namens-vetter zur Mannschaft gehörten. Wir finden, Diego macht seinem Spitznamen im FCH Trikot schon jetzt alle Ehre und freuen uns sehr über seine Vertragsverlängerung bis 2024.

In der aktuellen Saison gehört Kevin Sessa regelmäßig zur Startelf des FCH.