Der SC Paderborn 07 darf sich als beste Offensive der Liga bezeichnen. Dies stellten die Ostwestfalen auch beim Auswärtsspiel beim HSV unter Beweis, als sie einen zweimaligen Rückstand noch ausgleichen konnten. Am Sonntag gastiert nun der FCH beim Tabellensechsten der 2. Liga. Wir haben einen Blick auf den SCP geworfen.
Der SC Paderborn 07 hat nach dem 31. Spieltag 51 Zähler auf dem Konto und liegt damit knapp hinter dem FC St. Pauli und Fortuna Düsseldorf, die 53 Punkte haben, auf Rang 6. Zwar ist der Aufstieg über die Relegation rein rechnerisch noch möglich, bei sechs Punkten Rückstand auf Rang 3 und nur noch neun zu vergebenen Punkten ist dies allerdings unwahrscheinlich, wie auch SCP-Coach Lukas Kwasniok nach dem Spiel zuletzt gegen den HSV resümierte: „Wir sind sechs Punkte dahinter und wenn es normal läuft, werden wir auch dahinter bleiben – auch wenn wir versuchen, die letzten Spiele alle zu gewinnen.“ Mit dem 2:2 im Hamburger Volksparkstadion zeigte sich der 41-jährige Paderborner Übungsleiter aber zufrieden, wie er auf der Pressekonferenz kurz und knackig verriet: „War ein geiler Kick!“
Denn seine Mannschaft legte am vergangenen Freitagabend direkt los wie die Feuerwehr und produzierte in der Anfangsphase Chancen im Minutentakt. Den Führungstreffer erzielte in einer turbulenten Schlussphase der ersten Halbzeit aber der HSV durch Ex-FCH Profi Robert Glatzel (39. Minute). Nur wenige Minuten später glich Paderborns Julian Justvan per Schlenzer aus (43.), bevor die Hamburger die vermeintlich erneute Führung kurz vor dem Halbzeitpfiff erzielten. Der Treffer wurde jedoch aufgrund einer Abseitsposition nicht gegeben. Zu Beginn der zweiten Hälfte profitierten die „Rothosen“ dann von einem Patzer in der Hintermannschaft des SCP und gingen in der 49. Minute abermals in Führung. Allerdings konnte der SC Paderborn erneut zurückschlagen und per Foulelfmeter durch Florent Muslija auf 2:2 stellen (73.). Nach 90 Minuten stand somit eine leistungsgerechte Punkteteilung.
„Wir waren sehr zufrieden mit der Leistung. Das, was wir uns vorgenommen haben, haben wir auf den Platz gebracht“, meldete sich Torschütze Julian Justvan im Nachgang an die Partie zu Wort und ergänzte mit Blick auf das kommende Duell mit dem FCH: „Genau das, was wir gegen Hamburg gemacht haben, müssen wir auch gegen Heidenheim machen. Wir wollen Heidenheim da schon auch ärgern und gucken, dass wir für uns die bestmögliche Platzierung noch rausholen. Deswegen heißt es am Sonntag: Sieg für uns!“
Julian Justvan sorgte im Spiel gegen den HSV für den zwischenzeitlichen Ausgleich zum 1:1 und will sich an der Leistung bei den Hanseaten ein Beispiel für die Partie gegen den FCH nehmen: „Genau das, was wir gegen Hamburg gemacht haben, müssen wir auch gegen Heidenheim machen.“
Zuletzt mit positivem Ende für die Rot-Blau-Weißen…
Ein gutes Omen für diese Partie am Sonntag könnten die letzten Duelle gegen den ehemaligen Erstligisten sein, auch wenn die Bilanz insgesamt bei zwei Siegen, zwei Niederlagen und fünf Remis ausgeglichen ist. Denn die letzte Niederlage der Rot-Blau-Weißen gegen den SC Paderborn reicht bis ins Jahr 2019 zurück. Seither gab es drei Remis und zwei Siege für die Mannschaft von Frank Schmidt.
Einen dieser Siege sicherte sich der FCH im Hinspiel, als Niklas Beste per Doppelpack und Denis Thomalla für den 3:0-Heimerfolg sorgten. „Wir haben heute eine überragende Leistung gezeigt“, sagte Frank Schmidt im Anschluss an die Partie im vergangenen November und ergänzte: „Wir haben unheimlich viel dafür getan, dass Paderborn, die eine unheimliche Qualität in der Offensive haben, heute nicht zur Geltung gekommen ist.“
So kann's im Rückspiel gerne wieder laufen: FCH Profi Niklas Beste schnürte im November gegen die Ostwestfalen einen Doppelpack.
Ex-FCH Profi an der Spitze – und doch einer von vielen
Die enorme offensive Qualität, die der FCH Cheftrainer bereits im vergangenen Jahr angesprochen hatte, zeigt sich insbesondere in der Breite. Denn die Ostwestfalen haben acht Spieler in ihren Reihen, die sieben oder mehr Torbeteiligungen in dieser Zweitligasaison vorweisen können. SCP-Top-Torschütze ist dabei für alle FCH Fans kein Unbekannter: Robert Leipertz, der bis zur vergangenen Spielzeit noch das FCH Dress anhatte, steht aktuell bei elf Treffern und drei Vorlagen. Aber auch auf SCP-Top-Vorlagengeber Julian Justvan (fünf Tore, acht Assists), Sirlord Conteh (fünf Tore, fünf Assists), der mit 36,58 km/h der schnellste Spieler der Liga ist, und Florent Muslija (neun Tore, fünf Vorlagen), der in den vergangenen sechs Spielen sieben Torbeteiligungen sammelte, sollte ein großes Augenmerk gelegt werden.
Ob der 1. FC Heidenheim 1846 die Offensive der lauf- und sprintstarken Ostwestfalen erneut einbremsen kann, stellt sich am Sonntag, 14. Mai (13:30 Uhr), in der Home Deluxe Arena heraus. Der 1. FC Heidenheim 1846 freut sich dabei über zahlreiche Unterstützung im Kampf um wichtige drei Punkte.
Ex-FCH Profi Robert Leipertz geht seit vergangenen Sommer für den SCP erfolgreich auf Torejagd: Mit elf Treffern ist der 30-Jährige erfolgreichster Torschütze des SC Paderborn 07.