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Der Jahn im Tabellenkeller – Ein Blick auf unseren letzten Gegner der Saison

24. Mai 2023 | Kategorie: FCH News

Theoretisch kann der SSV Jahn Regensburg, aktuell auf dem 17. Tabellenplatz, den Relegationsplatz noch erreichen. Praktisch aber ist der Klassenerhalt über die Relegation für die Regensburger eigentlich ein Ding der Unmöglichkeit.

Grund dafür sind drei Punkte Rückstand und ein deutlich schlechteres Torverhältnis von 15 Toren auf den vorerst rettenden Platz 16. Diesen behauptet derzeit der DSC Arminia Bielefeld, welcher am letzten Spieltag auswärts beim 1. FC Magdeburg zu Gast ist.

Soll die Theorie also in die Praxis wirklich umgesetzt werden, dann müsste der SSV Jahn Regensburg beispielsweise mit 8:0 gegen den FCH gewinnen und Bielefeld müsste mit 8:0 in Magdeburg verlieren. Demnach wäre die Tordifferenz der Regensburger um einen Treffer besser als die der Bielefelder und somit würde sich Regensburg die Chance auf den Klassenerhalt über die Relegation wahren. Potenzielle Gegner für diese beiden Entscheidungsspiele wären der VfL Osnabrück, der SV Wehen Wiesbaden, der 1. FC Saarbrücken oder Dynamo Dresden.

Sollte die Theorie in der Praxis nicht eintreffen, dann steht für den SSV Jahn Regensburg nach der 6. Spielzeit hintereinander in der 2. Bundesliga der Gang in Liga drei an.

Die Regensburger Wochen

Der SSV Jahn Regensburg hat keine einfachen Wochen hinter sich. Kurz vor Ende der Spielzeit rangiert Regensburg auf Tabellenplatz 17 und hat vor dem 32. Spieltag seinen langjährigen Cheftrainer Mersad Selimbegovic entlassen. Der 41-Järhige hatte seit der Saison 2019/20 das Traineramt beim SSV inne und war bereits seit dem Jahr 2006 im Verein tätig – zunächst noch als Spieler, bevor er Positionen im sportlichen Bereich übernahm. Nachfolger des Bosniers ist der US-Amerikaner Joe Enochs, der zuvor bereits als Trainer beim VfL Osnabrück und beim FSV Zwickau aktiv war. „In den Gesprächen habe ich relativ schnell gemerkt, dass diese Aufgabe als neuer Cheftrainer, aber auch der Verein an sich gut zu mir passen. Auf uns warten herausfordernde Wochen, die ich gemeinsam mit Mannschaft, Trainerteam und dem gesamten Verein angehen und bewältigen möchte“, sagte der 51-jährige Übungsleiter bei seinem Amtsantritt.

Den erhofften Trainereffekt gab es in seinem ersten Spiel an der Seitenline des Jahn allerdings nicht. Gegen den Hamburger SV mussten sich die Regensburger zu Hause deutlich mit 5:1 geschlagen geben, nachdem es bereits zur Halbzeit 4:0 gestanden hatte. „In mir herrscht gerade große Leere. Ich habe keine Worte dafür. So eine erste Halbzeit ist nicht zu entschuldigen“, resümierte Kapitän Benedikt Gimber, versprach aber: „Solange alles möglich ist, stehen wir in der Pflicht, für diesen Verein alles zu geben. Wir müssen alles aus uns herausholen. Das sind wir allen schuldig.“

Gegen den HSV gab's im Premierenspiel von Neu-Cheftrainer Joe Enochs eine deutliche Niederlage.

Alles herausgeholt haben die Regensburger am vergangenen Wochenende bei der Auswärtspartie in Braunschweig. Dort gewann der SSV nach einem frühen Rückstand mit 2:1 und ließ sogar durch Prince Osei Owusu noch einen weiteren Treffer per Strafstoß liegen. In der vierten Minute der Nachspielzeit gab es nochmal einen kleinen Dämpfer für die Mannschaft von Joe Enochs, da sich Charalambos Makridis die Gelb-Rote Karte in dieser Partie abholte und daher für das letzte Saisonspiel gegen den 1. FC Heidenheim 1846 nicht zur Verfügung stehen wird.

“Für uns alle ist es sehr, sehr schwer. Der heutige Sieg fühlt sich nicht wie einer an. Der Schmerz über den Abstieg muss sich erstmal setzen, auch wenn es theoretisch noch möglich wäre“, sagte Joe Enochs nach dem 2:1-Sieg in Braunschweig.

Geringe Regensburger Offensivgefahr?

Ein Grund dafür, dass der Jahn aktuell lediglich auf Platz 17 steht, liegt sicherlich auch an der geringen Offensivausbeute. Kaan Caliskaner (sechs Tore), Andreas Albers (sechs Tore) und Prince Osei Owusu (sieben Tore) sind die torgefährlichsten Spieler der Oberpfälzer. Zudem hat der Jahn mit 32 erzielten Treffern die drittwenigsten in dieser Zweitliga-Saison geschossen. Grund dafür ist die geringe Effizienz des SSV, der in der xGoals-Statistik den letzten Platz belegt. Demnach hätten die Regensburger eigentlich bereits 41,3 Tore auf der Habenseite und liegen damit 9,3 Tore hinter den Erwartungen. Zum Vergleich: Der 1. FC Heidenheim 1846 ist Spitzenreiter der xGoals-Statistik und hätte gemäß den Erwartungen nur etwa drei Treffer mehr als der Jahn erzielt (44,5 erwartete Tore). In der Realität kann der FCH mit 64 Treffern aber die drittbeste Offensive der Liga vorweisen und hat genau doppelt so viele Tore wie der SSV Jahn erzielt.

Regensburgs bester Offensivspieler ist mit sieben Treffern Prince Osei Owusu.

Dass die Offensive Regensburgs dennoch nicht unterschätzt werden sollte, zeigte das Hinspiel zwischen Jahn Regensburg und den Rot-Blau-Weißen in der Voith-Arena. In einer packenden und spektakulären Partie fielen insgesamt neun Tore – vier für den Jahn und fünf für den FCH. In besonderer Erinnerung wird dabei sicherlich die Nachspielzeit bleiben, als Aygün Yildirim in der 92. Minute zunächst den Ausgleich zum 4:4 erzielte. Zwei Minuten später war es dann aber Stefan Schimmer, der zum umjubelten 5:4-Siegtreffer einköpfte und dem FCH damit drei Punkte sicherte. „Es war am Schluss einfach pure Ekstase. Wenn du in so einem Spiel quasi in der letzten Sekunde das Tor machst – man hat es am Jubel der ganzen Mannschaft gesehen – ist das einfach überragend“, freute sich der Siegtorschütze im vergangenen November nach der Partie.

Insgesamt sind die Duelle zwischen Jahn Regensburg und dem 1. FC Heidenheim 1846 bei jeweils sieben Siegen sowie sechs Remis aber ausgeglichen. Während Regensburg zwischenzeitlich zum Angstgegner des FCH mutierte, hat sich das Blatt inzwischen gewendet. Aus den letzten sechs Duellen gab es nur ein Unentschieden und fünf Siege für den FCH, die letzten vier Aufeinandertreffen entschieden die Rot-Blau-Weißen sogar allesamt für sich. Die letzte Niederlage reicht dabei bis ins Jahr 2019 zurück.

Damit das so bleibt und die FCH Siegesserie gegen Regensburg weiter ausgebaut wird, heißt es für alle auswärtsfahrenden FCH Fans: Alle in Blau nach Regensburg! Unterstützt unsere Mannschaft bei ihrem letzten Saisonspiel im Kampf um den Aufstieg!

"Pure Ekstase": Stefan Schimmer köpfte den FCH im Hinspiel gegen Regensburg zum späten 5:4-Heimerfolg.