Nur noch zwei Punkte bis zur magischen 40-Punkte-Marke – der 1. FC Magdeburg spielt bislang eine richtig starke Rückrunde. Bestes Beispiel dafür war der 3:2-Heimsieg am vergangenen Wochenende gegen den HSV. Der Aufsteiger wird also mit ordentlich Selbstvertrauen nach Heidenheim reisen.
Im Sommer 2022 gewann der 1. FC Magdeburg mit 14 Punkten Vorsprung die deutsche Drittligameisterschaft. Nun, knapp ein Jahr später, fehlen dem FCM, aktuell Rang 11, nur noch zwei Punkte bei vier verbleibenden Saisonspielen, um die magische 40-Punkte-Marke zu knacken und in Sachen Ligaverbleib alles in trockene Tücher zu bringen. Aktuell trennen den FCM und die ersten Abstiegsplätze 16 starke neun Punkte.
Am vergangenen Spieltag gelang den Landeshauptstädtern aus Sachsen-Anhalt ein wichtiger Dreier gegen einen Aufstiegskandidaten – Der Hamburger SV belegt nun aktuell mit 56 Zählern den 3. Tabellenplatz. In der heimischen MDCC-Arena kassierten die Magdeburger zunächst zwei Gegentreffer, die allerdings beide aufgrund einer Hamburger Abseitsposition nicht zählten, bevor der Ball im Netz des Hamburger SV landete. Ex-HSV-Profi Moritz-Broni Kwarteng verwandelte eine flache Hereingabe zum 1:0 für den FCM (32. Minute). Nur zehn Minuten später schaffte der HSV aber noch vor der Halbzeit den Ausgleich durch Sonny Kittel, der einen Fehler im Magdeburger Spielaufbau auf Vorlage von Robert Glatzel nutzte.
Im zweiten Durchgang schien es so, als würde der HSV Oberwasser bekommen, als der ehemalige Heidenheimer Glatzel einen Strafstoß zugesprochen bekam. Nach Ansicht der Bilder am Monitor des VAR wurde dieser jedoch zurückgenommen (51.) Nach einer etwas ruhigeren Phase ging dann der FCM in Führung. Der eingewechselte Jason Ceka steckte auf Baris Atik durch, der in der 74. Minute wohlüberlegt das 2:1 erzielte. Damit aber nicht genug: In der 86. Minute markierte ein weiterer FCM-Profi einen Treffer gegen seinen Ex-Club. Tatsuya Ito, der bis 2019 noch bei den Hanseaten unter Vertrag stand, vollstreckte unhaltbar zum 3:1. Zwar konnte Hamburgs Ludovit Reis noch den Anschlusstreffer erzielen (90.+4), am 3:2-Heimerfolg des 1. FC Magdeburg änderte dies jedoch nichts mehr.
„Ich fühle mich bestätigt, was ich vor zwei, drei Wochen gesagt habe, dass wir eine der besten Mannschaften der Liga sind. Es ist etwas Besonderes, zweimal in einer Saison den HSV zu schlagen. Deshalb bin ich extrem stolz auf die Mannschaft“, resümierte Torschütze Atik nach dem Spiel glücklich und gab direkt das Credo für die letzten Partien vor: „Wir schauen nicht auf die Tabelle oder Punktzahl, haben noch vier Spiele und wollen so erfolgreich wie möglich sein.“
Am vergangenen Wochenende hatten Baris Atik und der 1. FC Magdeburg Grund genug zu feiern.
Die Top-Drei an den letzten fünf Spieltagen
Nach der Partie zuletzt gegen den HSV und am kommenden Sonntag gegen den FCH, also die Plätze drei und zwei, kommt der 1. FC Nürnberg zum direkten Duell nach Magdeburg. Im Anschluss daran geht’s zum Tabellenführer nach Darmstadt und den letzten Spieltag absolvieren die Blau-Weißen zu Hause gegen Arminia Bielefeld, welche ebenfalls noch um den Klassenerhalt kämpfen.
Lange Verletztenliste beim FCM
Mit 34 Spielern stellt der 1. FC Magdeburg den breitesten Kader der 2. Bundesliga und hat im Schnitt fünf Spieler mehr als jeder andere Zweitligist. Bei solch einer Kaderbreite sollten im Normalfall keine Personalsorgen auftreten, aber neun verletzte Spieler und eine Suspendierung ist eben auch nicht der Normalfall.
Der Brasilianer Léo Scienza kam im Sommer 2022 erst von Schalke 04 II zum 1. FC Magdeburg und absolvierte anschließend elf Partien in der 2. Bundesliga. Im Laufe des Februars 2023 stand er dann nicht mehr im Kader von Christian Titz und Anfang März lief er das erste Mal für die zweite Mannschaft des FCM in der Verbandsliga Sachsen-Anhalt auf. Medienberichten zufolge wurde er aufgrund disziplinarischer Gründe suspendiert. Der FCM äußerte sich dazu jedoch nicht.
Zur Suspendierung kommen vier Spieler mit einer Knieverletzung hinzu: Belal Halbouni (Kreuzbandriss), Julian Rieckmann (Meniskusriss), Luc Castaignos (Innenbandriss) und Connor Krempicki (Meniskusverletzung). Zwei Spieler haben sich einen Bruch zugezogen: Luca Schuler (Ermüdungsbruch) und Cristiano Piccini (Mittelhandbruch). Des Weiteren fallen auch noch Maximilian Franzke (Muskelfaserriss), Florian Kath (Achillessehnenprobleme) und Andreas Müller (Syndesmosebandriss) aus.
Der FCM hat keine allzu kurze Verletztenliste...