Vor dem bevorstehenden Heimspiel unseres FCH gegen den derzeitigen Tabellenführer der Bundesliga, Bayer 04 Leverkusen, haben wir uns genauer mit der Werkself beschäftigt, die in drei Wettbewerben gleichzeitig groß aufspielt.
Wie auch schon im ersten Halbjahr der aktuellen Saison starteten die Leverkusener auch in das Jahr 2024 ähnlich stark. Auf zwei Siege folgte ein Unentschieden gegen Gladbach und erneut zwei Siege. Vertreten ist die Elf von Werkself-Cheftrainer Xabi Alonso neben der Bundesliga noch im DFB-Pokal (Halbfinale) sowie in der Europa League (Achtelfinale).
Zuletzt besiegte die Werkself sogar den FC Bayern München, direkter Verfolger von Bayer im Kampf um die Meisterschaft, spektakulär mit 3:0. Beachtlich: In 90 Minuten Spielzeit schafften es die Leverkusener den Rekordmeister aus München so im Griff zu haben, dass die Bayern keine einzige Torchance generieren konnten. Demnach hat die Elf von Xabi Alonso nun fünf Punkte Vorsprung auf den FC Bayern München und marschiert weiter in Richtung Meisterschaft.
Qualität und Breite
Genau das trifft auf den Kader der Leverkusener zu und ist wahrscheinlich auch ein „Must have“, wenn man bis dato in einer kompletten Saison noch ungeschlagen sein will. Ein weiterer großer Faktor ist auch der spanische Cheftrainer Xabi Alonso, der die Sommer-Neuzugänge gut integriert hat und die Zügel des knapp 570 Millionen Euro schweren Kaders fest in den Händen hält.
B04-Cheftrainer Xabi Alonso gemeinsam mit seinem Linksverteidiger Alejandro Grimaldo.
Denn trotz des Afrika-Cups, für den Bayer 04 Leverkusen gleich fünf Spieler abstellte, schaffte es Alonso durch die Kaderbreite weiterhin erfolgreiche Ergebnisse zu erzielen. So waren es Amine Adli, Victor Boniface (aktuell verletzt), Odilon Kossounou, Edmond Tapsoba und Nathan Tella, welche der Werkself bis zuletzt nicht zur Verfügung standen. Aufgefangen haben die Leverkusener diese Abstellungen unter anderem mit dem wieder genesenen und erstarkten Patrik Schick, der Leihgabe von Bayern München Josip Stanisic, dem ehemaligen FCH Profi Robert Andrich und natürlich den dauerhaften Leistungsbringern wie Alejandro Grimaldo, Jeremie Frimpong und Florian Wirtz.
Endet die Ära „Vizekusen“?
Der Schmähname „Vizekusen“ ist wohl bei den meisten Fußballinteressierten bekannt und bedeutet so viel, wie, dass Leverkusen immer nur der Vize sein wird, also nur den 2. Platz belegt. Auch wenn die Werkself bereits vor der Geburtsstunde von „Vizekusen“ UEFA-Cup Sieger (1887/88) und DFB-Pokalsieger (1992/93) war, hatte der Spottname in der Saison 1999/00 seinen Beginn.
Ausschlaggebend dafür war, dass Leverkusen am letzten Spieltag der Bundesliga-Saison drei Punkte Vorsprung auf Bayern München hatte. Gegen den Aufsteiger, die SpVgg Unterhaching, war es dann unter anderem ein Eigentor von Michael Ballack, welches den schon sicher geglaubten Meistertitel nach München brachte. So richtig etabliert hat sich „Vizekusen“ dann zwei Saisons später, als Leverkusen erneut um die Deutsche Meisterschaft spielte, im Finale der Champions League sowie im DFB-Pokalfinale stand und am Ende überall den 2. Rang belegte.
Aus der Sicht aller Leverkusen-Fans könnte diese Verunstaltung des Vereinsnamens in dieser Saison, nach über 20 Jahren, endlich ein Ende nehmen. Neben der guten Position in der Bundesliga hat die Elf von Xabi Alonso nämlich schon das Halbfinale des DFB-Pokals sicher und hat auch in der Europa League (aktuell im Achtelfinale) noch gute Chancen auf einen Titel.
Ein Wiedersehen unter anderen Bedingungen
Gute Chancen benötigt auch die Mannschaft von Frank Schmidt, wenn Bayer 04 Leverkusen am Samstagnachmittag, 17. Februar, um 15:30 in der ausverkauften Voith-Arena zu Gast ist. Die Leverkusener stellen nämlich mit 14 Gegentoren in nur 21 Ligaspielen mi Abstand die beste Defensive der Bundesliga.
Möchte es unser FCH genauso wie in der DFB-Pokalsaison 2018/19 machen, als die Rot-Blau-Weißen auf dem Schlossberg Bayer als Zweitligist sensationell mit 2:1 besiegten, dann braucht es neben guten Tormöglichkeiten auch eine bombenfeste Defensive. Denn mit dem Team um Xabi Alonso kommt auch die zweitbeste Offensive – nach dem FC Bayern München – in die Brenzstadt. Die 15.000 Zuschauer in der Voith-Arena dürfen sich also auf ein hoffentlich packendes Duell freuen, vor allem auch wegen der Heimstärke des FCH in der Bundesliga (fünf Siege, drei Remis, und zwei Niederlagen).
Beim letzten Duell gegen Leverkusen musste sich unser FCH in dieser Hinrunde mit 1:4 geschlagen geben.