Am Ostersonntag traf der FCH auswärts auf den VfB Stuttgart. In einem mitreißenden Schwabenduell gingen die Hausherren kurz vor der Pause durch Serhou Guirassy in Führung. In der zweiten Halbzeit entwickelte sich dann ein wildes Spektakel. Zunächst konnte der VfB seine Führung noch ausbauen, ehe der FCH zunächst den Anschluss (62.) und dann per Doppelschlag die 3:2-Führung erzielte (84. + 86.). Bitteres Ende: Der VfB glich mit der letzten Aktion des Spiels zum 3:3-Endstand aus.
Bei herrlichem Fußballwetter pfiff Schiedsrichter Felix Zwayer die Partie zwischen dem VfB Stuttgart und dem 1. FC Heidenheim 1846 am Ostersonntag pünktlich an. Benedikt Gimber rückte nach seiner Gelbsperre wieder in die Viererkette, ebenso war Marvin Pieringer wieder von Beginn an dabei. Nikola Dovedan rückte dafür auf die Bank.
Von Beginn an übernahm der VfB das Spiel, der FCH lauerte. Die Heimfans vollzogen in den ersten zehn Minuten einen Stimmungsboykott, sodass unsere Fans umso lauter zu hören waren. Mit der ersten Torchance erzielte der VfB vermeintlich die Führung. Guirassy wurde von Deniz Undav in Szene gesetzt und traf. Doch der VAR war zur Stelle und kassierte das Tor, wegen Abseits, ein.
Binnen weniger Minuten kam der VfB anschließend gleich mehrfach gefährlich vor das FCH Tor. Erst scheitert Enzo Millot an „Mü“ (13.) ehe nur vier Minuten später Guirassy aus rund fünf Metern zum Kopfball kam und den FCH Keeper zu einer Parade zwang. In der Folge kam keine Mannschaft zu zwingenden Torchancen. Die erste Torannäherung des FCH datierte indes aus der 26. Minute, als Tim Kleindienst einen Konter bis an den 16er lief und im letzten Moment von Waldemar Anton gestoppt wurde.
Kurz vor dem Halbzeitpfiff kam der VfB wieder besser in Fahrt und hatte durch Chris Führich erneut die Chance zur Führung. Doch „Mü“ war wieder einmal zur Stelle. Nur zwei Minuten später war es dann aber soweit: Der VfB ging wirklich in Führung. Dabei kombinierte sich die Mannschaft von Cheftrainer Sebastian Hoeneß in den FCH Strafraum ehe Stiller quer auf Guirassy legte und dieser aus einem Meter nur noch einschieben musste. Der FCH konnte im Anschluss beinahe zurückschlagen, als Niklas Beste nach einem Konter an Alexander Nübel vorbeilaufen wollte, doch der Stuttgarter Torwart kam mit seinem Fuß noch entscheidend an den Ball, sodass der VfB die Situation verteidigen konnte (45.).
Intensive zweite Hälfte mit verrückter Schlussphase
Kurz nach der Pause kombinierte sich der VfB erneut gut durch das FCH Mittelfeld bis Guirassy Stiller mit einem Steckpass bedient, der an Müller zum 2:0 vorbeischob. Auf der Gegenseite hatte Kapitän Patrick Mainka nach einem Eckball den Ball auf dem Fuß, doch zielte am Tor vorbei. Nur kurz danach kam Kleindienst nach einem Eckball per Kopf an den Ball, Nübel konnte zunächst parieren, doch legte sich den Ball anschließend mit dem Körper selbst ins Tor (62.). Der VfB wirkte in der Folge etwas verunsichert. Das Spiel entwickelte sich daraufhin zu einem offenen Schlagabtausch.
Die Hausherren benötigten ein paar Minuten, um sich von diesem Schock zu befreien. Silas hatte die nächste hochkarätige Chance, als er am Pfosten scheiterte (74.). Zwei Minuten später war es wieder der VfB, der die nächste Chance verzeichnete. Undav scheiterte per Volley nach einem Eckball.
Die MHP-Arena feierte bereits ihre Mannschaft, als der FCH nochmals alles reinwarf. In der 84. Minute fand Beste nach einer Flanke aus dem Halbfeld den eingelaufenen Kleindienst, der per Halbvolley zum 2:2 einschob. Nur zwei Minuten später rannte der FCH erneut auf das Stuttgarter Tor zu und fand mithilfe einer Flanke von Eren Dinkçi wiederum Kleindienst, der zum Dreierpack – durch mithilfe von Nübel – einköpfte. Der vielumjubelte Treffer ließ die Stuttgarter Arena verstummen. Feiernde FCH Fans waren lautstark zu hören!
Doch das Spiel war noch nicht vorbei. Der VfB versuchte nun alles, um sich wenigstens einen Punkt zu sichern. Undav schoss in der Drangphase am Tor vorbei. Die Hausherren rannten weiter an, doch kamen zu keinem klaren Abschluss. Der FCH versuchte nun die Uhr ablaufen zu lassen und hielt den Ball an den Eckfahnen. Nach einem Stuttgarter Ballgewinn versuchte der eingewechselte Nikola Dovedan an der Eckfahne den Konter zu stoppen und sah dafür die rote Karte. Eine sehr harte Entscheidung. Die Zeit war bereits abgelaufen doch Schiedsrichter Felix Zwayer ließ dem VfB noch eine letzte Möglichkeit. Undav kam plötzlich im FCH Strafraum an den Ball, verzögerte kurz und schoss dann zum 3:3 ein. Der Lucky Punch des VfB war die letzte Aktion des Spiels, sodass der FCH am Ende einen wichtigen Auswärtspunkt am Cannstatter Wasen einfahren konnte.
Nächsten Samstag, 6. April, trifft der 1.FC Heidenheim 1846 zu Hause auf den FC Bayern München. Anpfiff ist um 15:30 Uhr in der Voith-Arena.
Statistik zum Spiel
VfB Stuttgart: Nübel – Vagnoman (89. Jeong), Anton, Ito (88. Stenzel), Mittelstädt – Dahoud (67. Karazor), Stiller – Millot (67. Leweling), Undav, Führich (72. Silas) – Guirassy
FCH: Müller – Traoré (84. Busch), Mainka, Gimber, Föhrenbach – Schöppner, Theuerkauf (70. Sessa) – Beste (90. Maloney), Pieringer (70. Dovedan), Dinkçi – Kleindienst
Tore: 1:0 Serhou Guirassy (41.), 2:0 Angelo Stiller (53.), 2:1 Alexander Nübel (ET, 62.), 2:2 Tim Kleindienst (84.), 2:3 Tim Kleindienst (85.), 3:3 Deniz Undav (90. +8)
Gelbe Karten: Waldemar Anton (90. +3) / Frank Schmidt (90. +7)
Rote Karte: – / Nikola Dovedan (90. +6)
Schiedsrichter: Felix Zwayer (Berlin)
Zuschauer: MHP-Arena (60.000)