Bei der Pressekonferenz vor dem Auswärtsspiel (morgen um 15:30 Uhr, Europa-Park Stadion) beim SC Freiburg hat unser Cheftrainer Frank Schmidt unter anderem über die Gelbsperre von Tim Kleindienst, die Besonderheit des Spiels und SC-Cheftrainer Christian Streich gesprochen. HIER gibt es die Pressekonferenz in voller Länge im Video.
Zur Personalsituation:
„Tim Kleindienst fehlt leider (Anm. d. Red.: Gelbsperre). Darüber hinaus war es gestern so, dass alle trainiert haben, die zuletzt einsatzfähig waren, bis auf Marnon Busch.“
Über die Bedeutung der Gelbsperre von Tim Kleindienst für das Spiel:
„Ich glaube, der Tim hat in der Bundesliga ein paar Benchmarks gesetzt als Stürmer, was Kopfbälle betrifft, was Sprints betrifft. Im Vergleich zu den meisten Vereinen muss er bei uns viel mehr in der Defensive arbeiten und trotzdem hat er seine Tore gemacht – jetzt wieder. Er fehlt uns natürlich, keine Frage. Es ist schwer ihn eins zu eins zu ersetzen. Das ist quasi unmöglich, weil so einen Spielertyp haben wir einfach nicht nochmal. Aber wir haben andere Spieler, die auch spielen wollen, die das natürlich auch ein Stück weit anders interpretieren. Uns fehlt er als Spieler bei langen Bällen, bei Standardsituationen. Aber es ist die Aufgabe von uns, und das haben wir diese Woche vorbereitet, dass wir anders spielen müssen. Und trotzdem muss jeder, der auf dem Platz steht, unsere Spielphilosophie zu hundert Prozent umsetzen. Am Ende jammern wir nicht, sondern als Trainer musst du Lösungen präsentieren und das werden wir.“
Über die Besonderheit des morgigen Spiels:
„Man spielt, um zu gewinnen. Wir wissen alle, morgen ist ein besonderes Spiel für Christian Streich – sein letztes Heimspiel. Es ist bekannt, dass ich ihn sehr schätze, und trotzdem wird es dann so sein, dass es in den 90 Minuten natürlich um was geht. Die Freiburger stehen momentan auf Platz sieben, wollen diesen Platz natürlich halten, um auch international zu spielen. Wir werden versuchen, wie im Hinspiel auch, die Freiburger zu ärgern, möglichst zu gewinnen. Das ist aber in jedem Spiel unser Ziel. Uns ist bewusst, dass natürlich auch die Freiburger ihrem Trainer ein gebührendes Abschiedsgeschenk zuhause machen wollen. Da müssen wir bereit sein, wirklich von Anfang an auch voll dagegen zu halten. Wir haben im Hinspiel sehr viel investiert, haben ein gutes Spiel gemacht, haben das Spiel gedreht und bis zum Schluss sehr leidenschaftlich agiert bis zum Schluss. Auf das wird es definitiv morgen wieder ankommen.“
So blickt Frank Schmidt auf die Leistungen von Freiburg-Cheftrainer Christian Streich:
„Ich glaube, am besten trifft es Hochachtung und Respekt. Natürlich dient das auch als Vorbild. Er war, bis auf ein Jahr, immer in der Bundesliga Trainer. Hat sich mehrfach für Europa qualifiziert. Ist ein Typ, ist authentisch. Ist nicht dieser Schablonenmensch, den man vielleicht immer mal wieder sieht. Er steht für was, er ist anders und das gefällt mir. Ich glaube, es wird schwer, Christian Streich zu ersetzen oder anders gesagt, es wird anders, aber natürlich ist es möglich. So wie es auch möglich sein wird, wenn ich mal nicht mehr da bin. Dann geht es weiter, aber es wird eben anders und ich habe wirklich Hochachtung vor seiner Leistung. Bei Spielen ist es immer schwierig diesen Draht zu finden oder die Zeit zu haben, über ein paar Dinge zu reden. Ich durfte ihn aber kennenlernen, bei vielen Trainertagungen - im großen und im kleinen Kreis. Ich war zeitweise sein Chauffeur zum Bahnhof. Dabei konnten wir dann nochmal das ein oder andere besprechen. Es ist einfach eine riesige Karriere: Toll, was er da in Freiburg geleistet hat und natürlich wird er fehlen, mit seiner Art und Weise. Aber er hat entschieden, dass er aufhört. Das hat er mit Sicherheit, so wie ich ihn kenne, mit hundert Prozent Klarheit auch entschieden. Deswegen wünsche ich ihm in den letzten zwei Spielen den gebührenden Abschied. Natürlich können wir ihm morgen von Haus aus kein Gastgeschenk machen und die Punkte freiwillig dalassen. Wir werden uns wehren, mit allem, was wir haben. Ich glaube aber, Christian Streich erwartet das auch nicht anders.“