Gegen Eintracht Frankfurt muss der 1. FC Heidenheim 1846 am Sonntagabend in der Bundesliga eine verdiente Auswärtsniederlage einstecken. Während die SGE ihre Chancen eiskalt nutzte, ließ der FCH dabei vor allem zu Beginn des zweiten Spielabschnitts gute Gelegenheiten liegen, die das Duell vielleicht nochmal spannend hätten machen können.
Von Europapokal-Müdigkeit der Gastgeber, angesichts des 1:1 im Europa League Viertelfinal-Hinspiel bei Tottenham Hotspur am Donnerstag, war nichts zu spüren. Es wurde nach zwei Zeigerumdrehungen direkt brenzlig im Heidenheimer Strafraum, wo Bahoya von links flach vors Tor flankte. Der Franzose fand aber zum Glück keinen Abnehmer vor dem Tor von Kevin Müller. Der FCH ging das schnelle Tempo aber sofort mit und benötigte nicht lange für die erste Offensivszene nach einem Eckball. Frans Krätzigs Hereingabe verlängerte Jan Schöppner auf Tim Siersleben (7.), der am zweiten Pfosten lauerte. Den Kopfball des Innenverteidigers lenkte SGE-Keeper Kaua Santos jedoch über die Latte. Und in der Anfangsphase ging es Schlag auf Schlag weiter: Die SGE spielte einen Konter über den linken Flügel sauber zu Ende, im Strafraum steckte Ekitiké halblinks auf Chaibi durch, der flach ins Zentrum legte, wo Bahoya (10.) flach einschieben konnte – ärgerlicher und früher Rückstand aus Sicht des FCH, trotz mutigem Beginn!
Wenig überraschend verlieh die Führung den Hausherren zusätzlichen Auftrieb, so diktierte die Eintracht in der Folge das Geschehen. Sodass sich Kevin Müller in der 15. Minute erstmals auszeichnen musste und einen wuchtigen Rechtsschuss von Ekitiké parieren musste. Wenig später hatten die Rot-Blau-Weißen dann Glück, als Theate (19.) FCH Außenverteidiger Omar Traoré entwischte und der Belgier aus gefährlicher Position lediglich das Außennetz traf. Anschließend beruhigte sich das Spielgeschehen etwas, auch weil der FCH langsam wieder besser in die Partie fand und jetzt mehr vom Spiel hatte – ohne sich vorerst selbst nennenswerte Chancen zu erarbeiten. Gefährlicher waren weiterhin die Frankfurter, vor allem in Person von Bahoya (34.) und Etikité (37.). Das 2:0 für die Hessen, noch vor der Pause, erzielte aber Robin Koch in der 42. Minute. Aus dem linken Halbfeld hatte Theate in den Sechzehner geflankt, wo Ekitiké vor Benedikt Gimber an den Ball gekommen war und mit der Sohle auf den eiskalten Innenverteidiger abgelegt hatte.
Frank Schmidt reagierte zur Pause und auf den Rückstand mit zwei Wechseln. Niklas Dorsch und Benedikt Gimber blieben in der Kabine, stattdessen brachte der Cheftrainer mit Sirlord Conteh und Paul Wanner frische Offensivkräfte von der Bank. Und Sirlord Conteh fügte sich sofort mit ersten Akzenten im Angriff ein, als er den Ball in der 47. Minute zu Marvin Pieringer brachte, der jedoch deutlich verzog. Doch der FCH präsentierte sich jetzt mutig, blieb weiter am Drücker und ließ nach knapp einer Stunde die riesige Gelegenheit zum Anschlusstreffer liegen. Der erneut pfeilschnelle Sirlord Conteh legte nach einem Konter mustergültig quer auf den mitgeeilten Marvin Pieringer, aber der Heidenheimer Stürmer setzte den Ball freistehend aus kurzer Distanz neben das Gehäuse von Kaua Santos (57.).
Zunehmend entwickelte sich ein munteres Hin und Her, das weitere vielversprechende Möglichkeiten auf beiden Seiten bereithielt. Die nächste aussichtsreiche Heidenheimer Gelegenheit bot sich Jan Schöppner (62.), den Sirlord Conteh von der Grundlinie aus in Szene gesetzt hatte. Per Beinabwehr war Kaua Santos zur Stelle. Zuvor hatte Tim Siersleben die Kugel vor Chaibi an den eigenen Querbalken abgefälscht (60.), wenig später veritelte Kevin Müller ein Tor von Ekitiké (63.). Dieses fiel aber leider acht Minuten später, als die SGE über mehrere Stationen in den gegnerischen Strafraum eindrang. Am Ende bediente der eingewechselte Brown Eiktiké, der den Ball nur noch über die Linie drücken musste (71.). Es war die Vorentscheidung in dieser Partie, in der es dem FCH nicht mehr gelang zurückzuschlagen und die Eintracht weitere Chancen ungenutzt ließ.
Jetzt heißt es für den 1. FC Heidenheim 1846, diese Auswärtsniederlage schnell abzuhaken. Denn bereits am Ostersamstag, um 15:30 Uhr, wartet mit dem FC Bayern München die nächste schwere Aufgabe in der Voith-Arena.
Statistik zum Spiel
SGE: Santos – Kristensen (61. Collins), Tuta, Koch, Theate – Skhiri, Höjlund (71. Larsson), Bahoya (70. Götze), Uzun (61. Brown), Chaibi – Ekitiké (70. Wahi)
FCH: Müller – Mainka, Gimber (46. Conteh), Siersleben – Traoré, Busch (68. Föhrenbach), Schöppner, Krätzig (68. Schimmer), Dorsch (46. Wanner), Beck – Pieringer (76. Keller)
Tore: 1:0 Bahoya (10.), 2:0 Koch (42.), 3:0 Ekitiké (71.)
Gelbe Karten: Ekitiké / Dorsch
Schiedsrichter: Timo Gerau (Landau)
Zuschauer: 57.500 (Deutsche Bank Park)