Dank einer Leistungssteigerung im zweiten Durchgang holt der 1. FC Heidenheim 1846 am Sonntagabend bei der TSG Hoffenheim einen wichtigen Auswärtspunkt im Kampf um den Klassenerhalt. Angetrieben von rund 1.800 unermüdlichen FCH Fans egalisierte Budu Zivzivadze (65.) mit seinem Premierentreffer dabei die Führung durch Haris Tabakovic (34.) aus der ersten Halbzeit.
Fünf Wechsel gab es beim FCH im Vergleich zum vergangenen Wochenende: Aus der Startelf blieben Jonas Föhrenbach, Luca Kerber, Sirlord Conteh, Paul Wanner und Budu Zivzivadze allesamt auf der Bank. Jan Schöppner und Niklas Dorsch kehrten hingegen nach Gelbsperre bzw. Verletzung wieder zurück. Zudem durften Marnon Busch, Adrian Beck und Marvin Pieringer von Beginn an ran.
Unterbrochen von einem verletzungsbedingten Wechsel bei den Gastgebern, Kevin Akpoguma musste nach nur fünf Minuten bereits Samassekou ersetzen, gestaltete sich die Anfangsphase auf beiden Seiten sehr zerfahren. Die ersten beiden Abschlüsse fanden daher aus der Distanz statt. Tom Bischoff (14.) setzte seinen Schuss aber knapp drüber, Marnon Busch (17.) zog bei einem Doppelpass mit Adrian Beck von der Strafraumkante ab – der Ball landete knapp links neben dem Pfosten.
In der Folge versuchte der FCH immer wieder für Entlastung zu sorgen. Das zumindest optisch leicht dominierende Team blieben aber die Hoffenheimer, bei denen Tom Bischof immer wieder für Betrieb sorgte. Doch auch die TSG war nicht wirklich zwingend, weshalb der Treffer zum 1:0 überraschend fiel. Gendrey schleuderte den Ball per Einwurf an den Fünfer, wo Haris Tabakovic (34.) mit seinem Hinterkopf per kurioser Bogenlampe ins lange Eck zur Führung traf. Und die TSG blieb nach diesem Treffer bis zur Halbzeit erstmal am Drücker. Andrej Kramaric schickte Haris Tabakovic (40.) tief – der sofort auf Gift Orban querlegte. Sein Schuss aus 14 Metern ging jedoch nur knapp drüber – Glück für den FCH. Außerdem blockte Benedikt Gimber noch einen gefährlichen Abschluss vom umtriebigen Tabakovic (44.), mit dem Rückstand ging es anschließend für die Rot-Blau-Weißen in die Pause.
In dieser reagierte Frank Schmidt personell und stellte um. Für Defensivmann Tim Siersleben brachte der Cheftrainer Angreifer Budu Zivzivadze von der Bank. Die erste Gelegenheit des zweiten Durchgangs gehörte jedoch den Hausherren. Bei Tom Bischof (48.) landete ein zweiter Ball der Hoffenheimer, doch Kevin Müller parierte gegen ihn mit den Fingerspitzen. Nun wurde es ein chancenreicheres Duell, in dem das Tempo merklich zunahm. Auf der Gegenseite zeichnete sich wiederum Nationaltorhüter Oliver Baumann aus, als Patrick Mainka (54.) einen wuchtigen Dropkick auf dessen Gehäuse brachte. Der FCH fand jetzt besser ins Spiel und schob immer wieder aufs Neue an, auch wenn es zunächst an Präzision fehlte.
Das änderte sich aber in der 65. Minute: Niklas Dorsch eroberte am Hoffenheimer Sechzehner den Ball zurück, sodass Budu Zivzivadze nicht lange zögerte und mit einem traumhaften Schlenzer ins lange Eck Oliver Baumann keinerlei Chance ließ – Ausgleich! Die zuvor bereits unermüdlich anpeitschenden FCH Fans waren zurecht aus dem Häuschen und feierten den georgischen Wintertransfer für seinen Debüttreffer. Doch nicht nur die FCH Fans hatten längst die Oberhand in der PreZero Arena übernommen. Auch die FCH Profis waren jetzt auf dem Feld tonangebend. Binnen vier Minuten hatte der FCH gleich dreimal die Führung auf dem Fuß: Erst parierte Baumann gegen Adrian Beck (73.), dann verzog Marvin Pieringer per Schlenzer, ehe der eingewechselte Paul Wanner nach einem Ball in die Tiefe am TSG-Keeper scheiterte.
So sehr die Heidenheimer in dieser Phase den Dreier verdient gehabt hätten, so sehr war in der Nachspielzeit im eigenen Strafraum auch Fortune erforderlich. Tom Bischof (90.) und Pavel Kaderabek (90.+2) brachten aber aus gefährlichen Positionen die Kugel nicht mehr auf das Tor.
Damit nimmt der 1. FC Heidenheim 1846 einen Zähler im Kampf um den Klassenerhalt aus dem Kraichgau mit. Am kommenden Sonntag erwarten die Rot-Blau-Weißen mit Holstein Kiel nun den direkten Nachbarn im Tabellenkeller. Anpfiff in der Voith-Arena wird erneut um 17:30 Uhr sein
Statistik zum Spiel
TSG Hoffenheim: Baumann – Kadeřábek, Arthur Chaves, Østigård, Gendrey (69. Geiger) – Samassékou (5. Akpoguma), Becker – Bischof, Kramarić, Orban (80. Touré) – Tabakovic
FCH: Müller – Mainka, Gimber, Siersleben (46. Zivzivadze) – Traore, Dorsch (70. Wanner), Schöppner, Busch – Beck, Honsak – Pieringer (85. Conteh)
Tore: 1:0 Tabaković (34.), 1:1 Zivzivadze (65.)
Gelbe Karten: Chaves, Becker – Traoré, Siersleben, Pieringer
Schiedsrichter: Daniel Schlager (Hügelsheim)
Zuschauer: 20.814 (PreZero-Arena)